Verleihung des KMU-Frauenpreis an Frau Maria Brühwiler von der Brühwiler Sägewerk AG

KMU Frauenpreis

Grosse Anerkennung für Thurgauer Unternehmerinnen

Der Verein KMU Frauen Thurgau verlieh am Mittwochabend unter drei Nominierten am Lilienberg den Preis Thurgauer Unternehmerin 2023 an die 41-jährige Anna Lehmann von der Bio-Bäckerei Lehmann in Lanterswil.

Spitzenpositionen für Frauen im Kanton Thurgau: Fleiss und Innovation werden belohnt. «Ihr dürft auf einige Überraschungen gefasst sein», sagte Karin Peter, die Präsidentin der KMU Frauen zu Beginn der Preisverleihung der besten Thurgauer Unternehmerin vom Mittwochabend am Lilienberg in Ermatingen zu den 150 geladenen Gästen aus Politik und Wirtschaft. Peter hielt ihr Versprechen. Zum achten Mal wurde der Thurgauer Unternehmerinnenpreis in einer schönen Feier verliehen. Anita Buri moderierte den Anlass, Persönlichkeiten traten ans Rednerpult. Musikalisch begleiteten Larissa Baumann und Angelo Signore. Alle drei Nominierten erhielten Preise. Der Verein KMU Frauen will mit dieser Preisverleihung zeigen, dass alle Frauen in führenden Positionen eine Vorbildfunktion einnehmen.

Gewinnerin des Thurgauer Unternehmerinnenrpreises 2023 ist Anna Lehmann von der Bio-Bäckerei Lehmann in Lanterswil. Sie suche das Rampenlicht nicht, sie habe sich nicht selber für den Preis angemeldet, aber sie freue sich sehr, dass sie diesen Preis bekomme. Es sei ein Verdienst des ganzen Teams und ihrer Eltern, die in den siebziger Jahren den Grundstein für die Bäckerei legten.» Die 41-jährige Anna Lehmann nahm die Siegertrophäe und den Preis über 5000 Franken, gespendet von der Thurgauer Kantonalbank entgegen. Die Arbeit in einer Bäckerei sei streng, hatte die Preisträgerin betont. Seit 1989 wird der Betrieb, den Lehmann vor rund 10 Jahren von ihren Eltern übernommen hatte, mit Bio-Zertifikat geführt. Im Bäckereibetrieb mit über 60 Mitarbeitenden werden auch Menschen mit Beeinträchtigung beschäftigt. Dies ist der gelernten Architektin Anna Lehmann wichtig. Ebenso der Naturgarten bei der Bäckerei, der ein Rückzugsort für kreative Ideen sei. Sie sagt: «Die Arbeit im Team ist ein Lernfeld für persönliche Entwicklung.» Peter Zulauf vom Verband Schweizer Bäcker Confiseure SBC würdigte dieses Engagement sehr.

Alle drei Nominierten stellten sich an dieser Würdigung persönlich und im Film vor. Ständeratspräsidentin Brigitte Häberli-Koller sprach in ihrer Rede von Qualitäten und der Anerkennung von Frauen mit hohem Leistungsnachweis. Häberli zitierte von Eleanor Roosevelt: «Eine Frau ist wie ein Teebeutel – man weiss nie, wie stark sie ist, bis sie heisses Wasser bekommt.» Frauen führten mit Ausdauer und grosser Kraft ihr Unternehmen und gehen ebenso gestärkt aus Krisen hervor, sagt Häberli weiter.

 Oder wie es die Drittplatzierte, die 63-jährige Margrit Aerne, Geschäftsführerin und Verwaltungsratspräsident der familieneigenen Transportfirma Geflügeltrans in Lanterswil formulierte: «Das Führen eines Unternehmens braucht grosse Flexibilität und immer müssen Lösungen gefunden werden». Aerne hat fünf erwachsene Kinder und war lange Jahre Kantonsrätin und in verschiedenen Gremien tätig. Sie sagt: «Ich kann gut organisieren und setze Prioritäten.» Ein Vorteil sei auch, offen für neue Lösungen zu sein. In seiner Würdigung sprach René Steiner von der ASTAG Sektion Ostschweiz/Fürstentum Liechtenstein von Herausforderungen bei Lebendtiertransporten und er sagte: «Margrit Aerne geht mit ihrem Unternehmen mit Sorgfalt an die Sache.» Ihr sei das hervorragend gelungen.»

 Die Zweitplatzierte, Shpresa Memedi vom Reinigungsunternehmen 360 clean & more sagte zustimmend: «Jeder Mensch hat eine Chance verdient.» Die 37-jährige Memedi betont, dass sie sich für faire Löhne und mehr Wertschätzung für ihre Branche einsetze. Sie sagte: «Die Arbeit von Reinigungspersonal verdient höchsten Respekt.» Diesen Worten schloss sich Karin Funk vom Verband der Schweizer Reinigungsunternehmen Allpura an. Memedi ergänzend: «Ich bin 100 Prozent Businessfrau.» Wenn sie Zeit habe, «staubsauge ich auch». Doch immer im Wissen, dass dies andere Leute viel lieber und besser machen als sie. Die umtriebige Unternehmerin und Netzwerkerin, die schon mit 23 Jahren ein Treuhandbüro gründete, meldete, dass sie ihrer Kreuzlinger Firma soeben ein weiteres Unternehmen hinzugefügt habe: Sie erwarb vergangene Woche ein Zürcher Reinigungsunternehmen mit 130 Mitarbeitenden. Memedi sagte: «Meinen Preis werde ich mit den Mitarbeitenden und Freunden teilen.»

 

Gruppenbild Preisträgerinnen mit VIPs

Die nominierten Unternehmerinnen 2023

Wir stellen vor:

Margrit Aerne, Geflügeltrans AG, Lanterswil
Anna Lehmann, Lehmann Holzofenbeck AG, Lanterswil
Shpresa Memedi, 360 business GmbH, Kreuzlingen

Jury-Mitglieder 2023

Brigitte Häberli-Koller, Ständeratspräsidentin

Hansjörg Brunner, Präsident Thurgauer Gewerbeverband

Roger Peter, Prorektor Weiterbildungszentrum Thurgau (WBZW)

Daniel Wessner, Leiter Amt für Wirtschaft und Arbeit (AWA)

Jérôme Müggler, Direktor Industrie- und Handelskammer (IHK)

Maria Brühwiler, Inhaberin Brühwiler Fensterholzbau und Sägerei

Kathi Aeschbacher, Gemeindepräsidentin Warth-Weiningen

Tanja de Martin, Thurgauer Kantonalbank

Karin Peter, Präsidentin KMU Frauen Thurgau       

 

Medienmitteilung der KMU Frauen Thurgau zur Preisverleihung des Thurgauer Unternehmerinnenpreises 2023 vom 4.10.23

Thurgauer Unternehmerinnenpreis 2023

Der Verein KMU Frauen Thurgau verleiht in diesem Jahr wieder einen Preis an Frauen in Spitzenpositionen. Die Auszeichnung hiess früher KMU-Frauen-Preis und wird zum achten Mal vergeben. Die Jury, bestehend aus Persönlichkeiten aus Politik und Wirtschaft, hat nun drei Unternehmerinnen für den «Thurgauer Unternehmerinnenpreis» nominiert. Die Preisverleihung findet Anfang Oktober in festlichem Rahmen mit zahlreichen Gästen statt.

Die drei Nominierten sind Margrit Aerne, Anna Lehmann und Shpresa Memedi. Die Firmeninhaberinnen sind in völlig unterschiedlichen Branchen tätig. Margrit Aerne ist  Geschäftsführerin und Verwaltungsratspräsident der familieneigenen Transportfirma Geflügeltrans AG in Lanterswil. Ebenfalls in Lanterswil befindet sich der Betrieb von Anna Lehman, die Lehmann Holzofenbeck AG, besser bekannt als Bio-Beck Lehmann. Shpresa Memedi hat vor 12 Jahren die 360 business gmbh in Kreuzlingen gegründet. Diese führt Reinigungen für Firmen und Private aus.

Die Hintergründe der Frauen sind so individuell wie sie selbst. Kein Lebenslauf gleicht dem anderen, dennoch sind sie in gewisser Weise typisch für Unternehmerinnen. Margrit Aerne begann ihre Laufbahn mit einer Ausbildung als Pflegefachfrau und führt heute den Familienbetrieb, den sie nach der Gründung im Jahr 2000 mitaufgebaut hat. Dabei war sie hauptsächlich für die Administration und Finanzen zuständig. Sie bildete sich betriebswirtschaftlich weiter, übernahm als Gemeinderätin und langjährige Kantonsrätin in der Politik Aufgaben und hat fünf Kinder grossgezogen. Ein beeindruckender Leistungsausweis.

Mit Anna Lehmann wurde eine Unternehmerin nominiert, die ebenfalls ursprünglich einen anderen Beruf wählte. Sie ist Architektin, hat aber vor 11 Jahren das 1976 gegründete Familienunternehmen von ihren Eltern übernommen und führt dieses seither erfolgreich. Sie beschäftigt rund 60 Mitarbeitende und bietet Lehrstellen für die Bäcker-Konditor-Ausbildung. Neben dem Direktverkauf beliefert Bio-Beck Lehmann den Fachhandel und die Gastronomie mit Back- und Confiseriewaren.

Shpresa Memedi weist einen noch eher ungewöhnlichen Karriereverlauf auf. Als Kind von Einwanderern besuchte sie die Schulen im Thurgau und machte eine KV-Lehre. Bereits wenige Jahre nach ihrem Berufseinstieg als Treuhänderin machte sich die junge Frau selbstständig und gründete mit 23 Jahren ihre Reinigungsfirma 360 clean & more in Kreuzlingen. Die Firma wuchs rasant und beschäftigt heute über 25 Mitarbeiterinnen.

Die drei Frauen stehen mittelgrossen Betrieben mit rund 20 bis 60 Mitarbeitenden vor und erwirtschaften Millionenumsätze.

Die KMU Frauen Thurgau verleihen seit 15 Jahren einen Preis an KMU-Frauen, neu heisst dieser Preis Thurgauer Unternehmerinnenpreis, und würdigt damit das Schaffen von Frauen an der Spitze von Unternehmen. Die Preisträgerinnen und alle Frauen in führenden Positionen nehmen eine Vorbildfunktion für junge Menschen ein, besonders bei der Berufs- und Werdegangwahl von Mädchen. Sie zeigen, dass Spitzenpositionen mit unterschiedlichsten Hintergründen möglich sind, und es sich lohnt, eine solche anzustreben.

 

KMU Frauenpreis

Der Verein KMU Frauen Thurgau hat den Thurgauer KMU-Frauenpreis 2007 ins Leben gerufen. Frauen spielen in der Wirtschaft eine immer wichtigere Rolle, sie profilieren sich zunehmend als umsichtige und erfolgreiche Führungspersönlichkeiten. Mit Unterstützung der beiden Wirtschaftsverbände Thurgauer Gewerbeverband und Industrie- und Handelskammer, dem Amt für Wirtschaft und Arbeit sowie der Thurgauer Kantonalbank wird alle zwei Jahre eine Gewerbefrau oder Unternehmerin ausgezeichnet. Die Jurymitglieder des 8. Thurgauer KMU-Frauenpreises 2023 haben eine grosse Zahl interessanter Bewerbungen gesichtet und erhielten Einblick in Betriebe von KMU-Frauen. «Wir sind tief beeindruckt vom Engagement der Unternehmerinnen, sie sind ein gutes Vorbild für Frauen in der Wirtschaft. Besonders auch für jene, die sich selbstständig machen oder eine Firma übernehmen wollen», ist Karin Peter, Präsidentin der KMU Frauen Thurgau begeistert. Die Auszeichnung macht die KMU-Frauen sichtbarer, bietet eine Plattform, um auf Thurgauer Unternehmerinnen aufmerksam zu werden und diese zu vernetzen. «Wir möchten die Wertschätzung gegenüber den Frauen in der Thurgauer Wirtschaft öffentlich kundtun». Seit Beginn wird das Preisgeld von 5000 Franken von der Thurgauer Kantonalbank gestiftet. «Wir freuen uns, dass wir auch dieses Jahr wieder ein Zeichen setzen und innovativen sowie beherzten Einsatz im Thurgau fördern dürfen», so Jasmin Wagner, Leiterin Marketing der Thurgauer Kantonalbank.

Maria Brühwiler
Die alle zwei Jahre verliehene Auszeichnung «Thurgauer KMU-Frau» geht dieses Jahr an die Hinterthurgauer Unternehmerin Maria Brühwiler, welche die Brühwiler Sägewerk AG in Wiezikon führt. Die Holz-Unternehmerin hat 2011 das Sägewerk von ihren Eltern übernommen und die Arbeitsplätze mit einem Firmenzukauf in Attelwil (AG) auf 50 Mitarbeitende erhöht.

Engagierte Unternehmerin in der Holzbranche

Preisträgerin 2019: Maria Brühwiler

Die Übernahme des elterlichen Betriebes war für Maria Brühwiler nicht von Anfang an klar, obwohl sie als Kind auf und mit dem Betrieb aufwuchs. Erst nach einer Berufslehre in der Gastronomie entschied sie sich in die Fussstampfen von Mutter und Vater zu treffen. «Die Mutter förderte Frauen und pflegte Frauennetzwerke, der Vater war für das fachliche zuständig», so die Preisträgerin. Heute unterstützen die Eltern beratend und sind im Verwaltungsrat vertreten. Maria Brühwiler fördert Frauen als Mitarbeiterinnen, ermöglicht Teilzeitarbeit und hat sich durch ihre Ausbildung zur eidg. dipl. Technikerin Holzindustrie an der Berner Fachhochschule das notwendige Branchen-Know-how erarbeitet. Brühwiler hat in ihrem Unternehmen alle Arbeitsstationen durchlaufen, um den Betrieb besser kennen zu lernen und sich vertiefte Kenntnisse zu erarbeiten. Sie engagiert sich im Fachverband für Fenster und Fassaden (FFF) in der Ausbildungskommission und setzt sich damit auch für den Berufsnachwuchs ein. 

Bisherige Preisträgerinnen

2007, Monika Laib, Ginkgo GmbH, Amriswil
2009, Fabiola Colombo Imhof, Chinderhus Weinfelden, Weinfelden
2011, Angela Haltiner, Haltiner Bauunternehmen, Münchwilen
2013, Barbara Tschanen, Lady Lederwaren, Frauenfeld
2015, Sabine Ruf Häni, Pinax AG, Kreuzlingen
2017, Ewa Kressibucher, Naturöl AG, Lanzenneunforn
2019, Maria Brühwiler, Brühwiler Sägewerk AG, Wietzikon und Brühwiler Fensterholz AG, Attelwil (AG)